Eine hervorragende Einleitung für deine Bachelor- oder Masterarbeit: 6 sichere Stilmittel

„Wie soll ich bloß beginnen?“ Das ist eine häufige Frage, denn gerade für die Einleitung der Bachelor- oder Masterarbeit die richtigen Worte zu finden ist eine Herausforderung. Glücklicherweise kannst du dich auf 6 sichere Stilmittel verlassen, mit denen dir eine hervorragende Einleitung gelingen kann. Welche Stilmittel das sind und wie sie funktionieren, erfährst du in diesem Artikel.

Was mir im meinem Studium oft gegen Schreibblockaden geholfen hat, war der Gedanke, dass ich mit meinem Problem nicht alleine bin. Egal, ob wir gerade zitternd an der ersten Seminararbeit sitzen oder schon unser Exposé für die Masterarbeit abgesegnet wurde: Aller Anfang ist und bleibt trotz Erfahrung schwer, wie das Sprichwort lautet. Besonders der Anfang einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit, die allen formalen Kriterien entsprechen und noch dazu den Leser neugierig machen soll.

Wenn ich wissenschaftliche (Abschluss-)Arbeiten lektoriere, bemerke ich vor allem bei der Korrektur der Einleitung den Kampf, den viele Studierende mit dem leeren Blatt geführt haben. Hier findet sich der größte Stilbruch, das heißt, entweder die Einleitung ist ausgesprochen gut gelungen oder sie hebt sich negativ vom Rest der Arbeit ab, da sie sich mit vielen windigen Kurven und Schlaglöchern liest.

Täglich schaffen es dennoch Studierende auf der ganzen Welt, mehr oder weniger fristgerecht ihre Arbeiten einzureichen – irgendwie haben sie den schwierigen Anfang dann doch gemeistert.

Die meisten greifen beim Verfassen der Einleitung auf Stilmittel zurück, die beim beständigen Lesen von wissenschaftlicher Literatur unbewusst in ihren Schreibwerkkoffer eingegangen sind. Denn auch wissenschaftliches Schreiben ist – wie ich in meinem Buch „Wissenschaftliche Arbeiten endlich fertigschreiben!“ erklärt habe – etwas, das man lernen kann.

Dieser begehrten Stilmittel gibt es sechs, und ich will sie dir auf keinen Fall vorenthalten.

Vorweg ein Tipp, der dir viel Nägelbeißen ersparen kann: Schreibe zuerst eine vorläufige Einleitung, die du am Schluss dann überarbeitest. Die ersten Worte, mit denen du deine Arbeit beginnst, müssen nicht perfekt sein. Wichtig ist zunächst für dich, dass du Klarheit über dein eigenes Schreibvorhaben gewinnst und deine Gedanken strukturierst. Das ist der Sinn einer provisorischen Einleitung! 

Betrachte deine Einleitung als Gerüst, das dir helfen soll, das Hindernis des Seitenfüllens zu überwinden. Dieses Gerüst kannst du dann immer noch aus dem Weg räumen, um am Schluss die eigentliche Einleitung zu vollenden. Die Löschen-Funktion ist ein Freund, der uns gerne dabei helfen kann, das Gesicht unserer Arbeit zu wahren!

Hier also die 6 Stilmittel, die dir eine hervorragende Einleitung ermöglichen können …

1. Stilmittel: Die Induktive Einleitung

Induktiv heißt: vom Besonderen zum Allgemeinen. Die induktive Einleitung besteht darin, dass du gleich zu Beginn ein sprechendes Beispiel zu deinem Thema aufgreifst oder einen konkreten Fall dazu schilderst. Du konfrontierst den Leser somit unmittelbar mit den konkreten Dingen, auf die sich deine Arbeit im Allgemeinen bezieht.

Zur Veranschaulichung eine Bachelorarbeit in BWL zu den Chancen und Risiken der Bargeldabschaffung in Deutschland, die ich letzten Sommer Korrektur gelesen habe. Die Forschungsfrage lautete: „Welche Chancen und Risiken bringt die Abschaffung des Bargeldes in Deutschland mit sich?“ Eine induktive Einleitung könnte folgenderweise aussehen:

„Schweden, das Land, in dem im Juli 1661 das erste ungedeckte Papiergeld Europas ausgegeben wurde, nimmt in Bezug auf den Zahlungsverkehr wieder eine Vorreiterrolle ein: Bis 2030 soll dort das bargeldlose Bezahlen vollständig durchgesetzt werden. Das erklärte Ziel besteht darin, dass jede finanzielle Transaktion nur noch digital getätigt wird. Auch in Deutschland ist der bargeldlose Zahlungsverkehr ein häufig diskutiertes Thema, das die Menschen polarisiert. Viele Bürger haben Gefallen an dem Komfort und der Unkompliziertheit, die mit diesem Vorgehen verbunden sind, andere kritisieren den bargeldlosen Zahlungsverkehr und verweisen vor allem auf die Nachteile und Gefahren, die damit einhergehen. Beide Seiten sollen im Rahmen dieser Bachelorarbeit beleuchtet werden. (…)“

Du siehst: Die Einleitung beginnt induktiv, indem in Bezug auf das Thema des bargeldlosen Zahlens ein konkreter Fall herangezogen wird: Schweden als erstes europäisches Land, welches das ungedeckte Papiergeld eingeführt hat und nun wieder als Pionier das bargeldlose Zahlen flächendeckend etablieren will. Wir schließen also vom Besonderen (ein betroffenes Land) auf das Allgemeine (das Phänomen des bargeldlosen Bezahlens).

Wenn du also auf die Induktive Einleitung zurückgreifen willst, so stelle dir folgende Fragen: „Was wäre ein konkretes Beispiel zu meinem Thema? Was wäre ein besonderer Fall, den ich gleich zu Beginn herausgreifen kann?“

2. Stilmittel: Die Deduktive Einleitung

Bei der Deduktiven Einleitung nimmst du den umgekehrten Weg im Vergleich zur induktiven. Deduktiv heißt, vom Allgemeinen zum Besonderen.

Du hebst bei dieser Art der Einleitung gleich mit einer relevanten Begriffsdefinition bzw. der allgemeinen Abgrenzung des Themas an. Um wieder auf die Masterarbeit zum bargeldlosen Zahlungsverkehr zu kommen, hier ein mögliches Beispiel für eine Deduktive Einleitung:

„Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist eine besondere Zahlungsart, die voraussetzt, dass Gläubiger und Schuldner im Besitz eines Girokontos sind. Dabei wird der jeweilige Zahlungsbetrag in Form von Giralgeld vom Konto des Gläubigers zum Konto des Schuldners oder umgekehrt auf elektronischem Wege verschickt. Bargeldlose Zahlungsarten umfassen u.a. Kartenzahlungen, Überweisungen, Lastschriften, Internetverfahren sowie mobile Bezahlverfahren (vgl. Grill/Perczynski, 2006: S. 115). Die Bargeldabschaffung ist eine Forderung, welche die vollständige Ersetzung von nicht bargeldlosen Zahlarten durch bargeldlose verlangt. Sie ist immer wieder auch in Deutschland Gegenstand der politischen und medialen Diskussion. (…)“

Wie du siehst, beginnt die deduktive Einleitung in diesem Beispiel mit der Definition des Terminus „bargeldloser Zahlungsverkehr“ und des kurzen begrifflichen Umreißens von „Bargeldabschaffung“. Beachte auch, dass du die Begriffsdefinition mit den entsprechenden Belegen aus der Forschungs- und Quellenliteratur stützen musst.

Du willst deine wissenschaftliche Abschlussarbeit mit einer Deduktiven Einleitung beginnen? Dann können dir folgende Fragen helfen, die passenden Worte zu finden:  „Was ist die zentrale Begriffsdefinition meines Themas? Wie könnte ich mein Thema allgemein erläutern und auf den Punkt bringen?“ 

3. Stilmittel: Die Mediale Einleitung

Das dritte Stilmittel, das dir zu einer hervorragenden Einleitung verhelfen kann, ist die Mediale Einleitung.

Im Grunde genommen führst du den Leser dabei über einen aktuellen, relevanten Medienbericht an dein Thema heran. Der Vorteil ist, dass du damit auch gleich die gesellschaftliche Relevanz des Gegenstandes herausstellst, den du auf den nachfolgenden Seiten behandeln willst.

Nehmen wir als Beispiel eine Bachelorarbeit in Bildungswissenschaft mit dem Titel: „Digitalisierter Unterricht und der Einsatz von E-Learning an Schulen“. Die Studentin wollte darin der grundlegenden Frage nachgehen, wie sich E-Learning an österreichischen Schulen einsetzen lässt und welche Möglichkeiten dabei besonders effektiv sind.

Ein Artikel aus der KLEINEN ZEITUNG bot sich ihr als gute mediale Einleitung an:

„Laut einem Bericht der KLEINEN ZEITUNG vom 7.3.2018 sind in Österreich bereits 2.000 Schulen Mitglieder der Plattform ‚eEducation Austria‘. Diese begleitet die schulische Digitalisierungsstrategie des österreichischen Bildungsministeriums ‚Schule 4.0 – Digitalisierung von Schulen‘. Mit diesem Maßnahmenpaket wird das Ziel verfolgt, Schülerinnen und Schülern in einer zunehmend digitalisierten Welt Grundkenntnisse der Informatik zu vermitteln. Das Projekt soll die gesamte Schullaufbahn umfassen. Vier Schulen der Sekundarstufe I und II und eine Schule der Primarstufe haben E-Learning bereits fest im Konzept verankert. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage nach der Bedeutung und den Einsatzmöglichkeiten von E-Learning im Unterricht.  (…)“

Wenn du ebenfalls eine Mediale Einleitung schreiben willst, so frage dich einfach: „Gibt es aktuelle Medienberichte zu meinem Thema, und wenn ja, welcher Bericht wäre besonders zitierwürdig?“ Recherchiere dann, was du in den größeren Tageszeitungen finden und einfließen lassen kannst. 

4. Stilmittel: Die Statistische Einleitung

Eine Statistische Einleitung ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Einleitung durch aussagekräftige Statistiken zu deinem Thema. Statistiken zeigen empirische Fakten und momentane Entwicklungen auf und streichen die Aktualität des behandelten Themas heraus.

Bleiben wir bei der Untersuchung des Einsatzes von digitalisierten Lernformen; dieses Mal jedoch geht es um den Unterricht an der Hochschule. Die Forschungsfrage lautet: „Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten sind mit dem Einsatz von digitalen Lernformen an deutschen Hochschulen verbunden, und wie lassen sich diese bewältigen?“

So oder so ähnlich könnte die Einleitung dazu lauten:

„Einer Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge, welche den Einsatz von digitalen Medien unter Hochschullehrenden ermitteln sollte, gaben 57 Prozent der Befragten an, häufig Lernvideos oder Präsentationstools für ihre Veranstaltungen an Hochschulen einzusetzen. Die Ergebnisse machen die Beliebtheit und den vermehrten Einsatz von digitalen Medien im Unterricht an Hochschulen sichtbar und sprechen für einen weiteren Ausbau dieser Lernmöglichkeiten. Bei allen scheinbar offensichtlichen Vorteilen sind digitalisierte Lernformen jedoch auch mit diversen Herausforderungen und Schwierigkeiten verbunden, die es zu untersuchen gilt, wenn ihr Potenzial für die Lehre der Zukunft stärker ausgeschöpft werden soll. (…)“

Gibt es relevante Erhebungen zu deinem Thema, welche aktuelle Entwicklungen hervorheben? Wenn ja, dann kannst du diese für deine Statistische Einleitung verwenden. 

5. Stilmittel: Die Zitierende Einleitung

Auch mit einem treffenden Zitat, das du deinen Ausführungen als Motto voranstellst, kannst du deine Bachelor- oder Masterarbeit beginnen. Mit einem Zitat ziehst du den Leser unmittelbar in deine Gedankenwelt und weckst dessen Aufmerksamkeit.

Wir sind im Fach Psychologie und wollen Märchen als Mittel zur Förderung der emotionalen Intelligenz im jungen Kindesalter untersuchen. Die Forschungsfrage ist: „Inwiefern können Märchen zur Förderung der emotionalen Intelligenz von Kindern zwischen drei und sieben Jahren beitragen?“ Die entsprechende Einleitung könnte folgenderweise aussehen:

„’Wenn du intelligente Kinder haben willst, lies ihnen Märchen vor. Wenn du noch intelligentere Kinder haben willst, lies ihnen noch mehr Märchen vor.‘ (Albert Einstein) Mit diesen Worten deutet der berühmte Physiker und Erfinder der Relativitätstheorie Albert Einstein auf eine interessante Verbindung hin, die immer wieder beobachtet wird: Kinder, die von ihren Eltern regelmäßig Märchen vorgelesen bekommen, weisen in Untersuchungen höhere Werte im Bereich der emotionalen Intelligenz auf, als Kinder, die nicht in den Genuss einer solchen Lektüre gelangen. (…)“

Frage dich einfach: „Welches Zitat aus meinen Quellen wäre interessant/prägnant/besonders aufschlussreich/irritierend usw., um die Aufmerksamkeit meines Leser zu wecken?“ 

6. Stilmittel: Die Erzählende Einleitung

„Ungarn im Jahr 1956: Panzer rollen durch die Straßen von Budapest. Das Stalindenkmal liegt niedergerissen auf dem Hauptplatz. Der bewaffnete Aufstand Osteuropas gegen die Sowjetherrschaft und den Kommunismus ist im vollen Gange. Mehr als 200.000 Menschen marschieren durch die Straßen und fordern Reformen. Innerhalb von 120 Stunden bricht das verhasste Regime zusammen. Der reformkommunistische Ministerpräsident Imre Nagy gibt dem Druck der Volksmassen nach und verkündet die Einführung der parlamentarischen Demokratie und schließlich die Neutralität Ungarns mit gleichzeitigem Austritt aus dem Warschauer Pakt. Doch der Aufstand wird nach weniger als einem Monat von der Sowjetarmee brutal niedergeschlagen – er wurde zu einem Ereignis, dem noch heute in Ungarn gedacht wird. (…)“

Diese Bachelorarbeit im Fach Geschichte beginnt mit einer Erzählenden Einleitung. Anstatt den Ungarnaufstand 1956 und seine Erinnerung im kollektiven Gedächtnis von jungen ungarischen Erwachsenen zu definieren, hat die Studentin ihre Ausführungen mit einer packenden Erzählung der Ereignisse begonnen.

Diese Form der Einleitung ist besonders wirkungsvoll, denn Geschichten, Handlungen und echte Menschen fesseln am stärksten unsere Aufmerksamkeit. Das ist u.a. auch der Grund, warum Romane öfter über den Ladentisch wandern als wissenschaftliche Abhandlungen und Fachtexte.

Die Erzählende Einleitung wirkt sehr anziehend, doch Vorsicht: Achte darauf, nicht zu emotional oder umgangssprachlich zu werden und einen relativ sachlichen Ton zu wahren! Letztlich schreibst du eine wissenschaftliche (Abschluss-)Arbeit, die auch einem wissenschaftlichen Schreibstil gehorchen muss.

Deine Frage zur Erzählenden Einleitung: „Welches konkrete Ereignis oder welcher Sachverhalt im Zusammenhang mit dem Thema lässt sich anschaulich nacherzählen?“

Von der hervorragenden Einleitung zur sprachlich einwandfreien Arbeit

Gratulation! Wenn du eines dieser Stilmittel einsetzt, um deine Einleitung zu schreiben, so bist du auf der sicheren Seite!

Du willst noch, dass deine Bachelor- oder Masterarbeit gründlich korrigiert und sprachlich so gut wie möglich ist? Du willst sie einem kompetenten Lektor anvertrauen, der sie dir mit 100%iger Zuverlässigkeit rechtzeitig vor deinem Abgabetermin wieder zurückschickt und dir auch mit einem Feedback zu deiner Ausarbeitung weiterhilft? Dann klicke JETZT auf diesen Link, fülle das Kontaktformular aus, und ich werde mich umgehend bei dir für das Lektorat deiner wissenschaftlichen (Abschluss-)Arbeit melden!

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Zahlt sich das Lektorat deiner Bachelorarbeit aus? 4 Gründe, warum du darauf Gift nehmen kannst!

Was ist die angeborene Leseschwäche, die nicht nur Studierende, sondern selbst die größten Literaten plagt? Welcher verhängnisvolle Zusammenhang bei der Benotung deiner Bachelor- oder Masterarbeit macht ein Lektorat praktisch zum Muss? Kennst du den einzigen Stil, der in einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit gestattet ist? Und was war die überraschende Empfehlung eines Betreuers an seine Studentin, die eine inhaltlich gute Arbeit geschrieben hat (mit Originalzitat)?

Hier sind die 4 Gründe, warum du das Lektorat der wichtigsten Arbeit deines Studiums besser einem Profi anvertrauen solltest.

1. Unsere angeborene „Leseschwäche“ – selbst Bestsellerautoren leiden darunter

Wir alle – du, ich, dein Betreuer und selbst Literaturnobelpreisträger – leiden darunter. Es ist eine angeborene „Leseschwäche“, die sich nicht so leicht überwinden lässt. Ein verhängnisvoller Zustand, in den wir geraten, wenn wir lange Zeit intensiv an etwas arbeiten – bspw. den letzten Worten des Resümees für die Bachelor- oder Masterarbeit.

Die Rede ist von der verhassten Betriebsblindheit. Dieses Wort meint eigentlich etwas anderes, als die meisten darunter verstehen. In der Betriebswirtschaft heißt es: Betriebsblind ist, wer sich so in seiner Routine festgefahren hat, dass er aufgehört hat, selbstkritisch zu sein und Möglichkeiten zur Verbesserung zu suchen.

Ganz ähnlich ist die Bedeutung, die Betriebsblindheit für jeden hat, der an einer längeren Arbeit sitzt. Vor allem dann, wenn nur diese noch zwischen ihm und dem erhofften Abschluss steht.

Du liest dir wieder und wieder deine Einleitung durch und glaubst, sie kann sich locker mit Hemingway messen? Zeig sie deinem WG-Kollegen, und es dauert nicht lange, bis er dir an die Schläfe tippt: „Exiestieren schreibt man immer noch nur mit einem ‚ie‘!“

Und das hat nichts damit zu tun, dass der Deutschunterricht zu wenig gefruchtet hat. Denn:

Unser Gehirn blendet Fehler einfach aus oder überliest sie. 

Standardmäßig. Diese Fähigkeit ist so stark ausgeprägt, dass es gar nchit withicg ist, in wlehcer Riehnefloge die Bcuhsatben in eniem Wrot aufterten. Wchitig ist nur, dsas der estre und der lezte Buhcstabe an der ritihcegn Postition snid. Der Rset knan ttoaelr Bsinöldn sien, trodtzem knan man den Txte onhe Promelbe lseen. Denn eignetlihc lseen wir nchit jdeen Bstachuebn enzelin, snderon das Wrot als Gaznes.

Ganz so wie in der vorigen Textpassage.

Dieser „Trick“ unseres Gehirn entpuppt sich beim Schreiben der Bachelor- oder Masterarbeit aber als Schwäche. Sie tritt immer dann auf, wenn wir intensiv auf den Inhalt konzentriert sind oder einen Text selbst verfasst haben. Wir haben dann einfach zu wenig Abstand zu unserer eigenen Arbeit, an der wir wochenlang gesessen sind. Und dann sehen wir sprichwörtlich den „Wald vor lauter …“ – du weißt schon, was ich meine.

Selbst wenn du mit dem Schreiben nie wirklich Probleme gehabt hast: Es ist oft unglaublich, welche offensichtlichen Fehler ein zweites Augenpaar so so alles finden kann, weil der Korrekturleser Distanz zum Geschriebenen hat.

Lies nochmals den vorigen Satz: Hast du das zweite „so“ gleich beim ersten Durchgang bemerkt? Vielleicht ja, wahrscheinlich aber nicht.

Sogar Bestsellerautoren und große Literaten müssen den Rotstift aus der Hand geben, um ihre Texte „glätten“ zu lassen: Wie wahrscheinlich ist es dann, dass ausgerechnet bei der Bachelor- oder Masterarbeit der Drahtseilakt zwischen dem perfekten Inhalt und der fehlerfreien Sprache gelingt?

2. Der verhängnisvolle Zusammenhang zwischen Inhalt und Sprache  

Ein professionelles Lektorat deiner Bachelorarbeit kann logischerweise nur ein professioneller Lektor übernehmen. Und ein Erkennungszeichen für einen solchen ist, dass er dich nicht ohne ein Feedback mit den Korrekturen zurücklässt! Er tut dies u.a. auch, weil er den wenig offenbaren Zusammenhang kennt, der zwischen dem Inhalt und der Sprache deiner Arbeit herrscht.

Wie ich in meinem Buch Wissenschaftliche Arbeiten endlich fertigschreiben!“ erklärt habe, sind Inhalt, Sprache und Form die drei wichtigsten Beurteilungskriterien für deine akademische Abschlussarbeit. Der Inhalt fällt zu 60-70% ins Gewicht, wenn dein Professor über deine Note entscheidet, die Sprache ca. zu 20-30%.

Und hier kommt ein verhängnisvoller Zusammenhang zum Tragen, den viele Studierende leider übersehen: Inhalt und Sprache können wir nie ganz voneinander trennen. Denn schließlich transportieren wir Gedanken, also Inhalte, über Worte und damit geformte Sätze.

Das heißt also, dass der Anteil der Sprache bei der Notenfindung realistisch gesehen bis zu 70% betragen kann! Ob wir uns grammatisch korrekt ausdrücken, Sätze verständlich formulieren und die richtige Stilschicht treffen: All dies entscheidet in der Tat über die inhaltliche Qualität des Geschriebenen mit.

Der Anteil der Sprache an der Notenfindung kann effektiv gesehen bis zu 70% betragen.

Ist der rote Faden in deinem Text erkennbar? Sind deine Ausführungen gut gegliedert? Deine Formulierungen sprachlich verständlich und logisch korrekt? Zur besseren Veranschaulichung ein Beispielsatz aus einer Arbeit, die ich kürzlich lektorieren durfte:

„Mit dieser Betrachtung soll zu vermeiden versucht werden, dass unbeobachtete Aspekte wie angeborene Begabungen mit dem individuellen Bildungsniveau zusammenhängen.“

Eine sprachlich einwandfreie Formulierung, die ich nichtsdestoweniger mit einem Kommentar versehen habe: Was genau ist gemeint? Die Betrachtungsweise VERHINDERT, dass es einen Zusammenhang zwischen den angeborenen Begabungen und dem individuellen Bildungsniveau gibt?

Ich denke kaum, dass eine gedankliche Perspektive, die jemand einnimmt, einen realen Zusammenhang aufheben kann. Oder meinte die Studentin: Die Betrachtungsweise BLENDET diese Relation einfach AUS (und fokussiert andere Faktoren)? Letzteres erscheint mir wahrscheinlicher. 

Offensichtlich hat die Autorin der Aussage also selbst nicht ganz verstanden, was sie in ihrer eigenen Seminararbeit wiedergeben wollte. Und ein mangelndes Verständnis der Literatur einfach durch eine undeutliche Ausdrucksweise zu kaschieren erzielt oft den gegenteiligen Effekt. Hier ein Auszug aus einem inhaltlichen Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten von einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät – als Warnung:

Versuchen Sie nicht, Zusammenhänge (oder Modelle, Ergebnisse …), die Sie nicht ganz verstanden haben, durch schwammige Sprache zu verschleiern. Das funktioniert nicht! Wenn der Betreuer Ihre Ausführungen nicht versteht, glaubt er dadurch nicht automatisch, er sei nicht intelligent genug, es zu verstehen, und dass Sie das schon richtig gemacht haben. Glauben Sie umgekehrt auch nicht, dass Ihr Betreuer den Zusammenhang ja sowieso kennt und es daher nicht so schlimm ist, wenn Sie es nur ganz schwammig erklären. Der Betreuer liest Ihre Arbeit aus dem Blickwinkel einer Person, die sich mit dem Thema nicht auskennt. Daher: Man kann nur etwas erklären, was man auch selbst verstanden hat, alles andere fliegt auf! Wenn Sie etwas nicht komplett verstanden haben, lassen Sie es lieber weg.

Dein Lektor kann dich also mit seinem prüfenden Blick auf Schwächen aufmerksam machen, die erst nach dem Tag deiner Abgabe ans Licht gekommen wären. Und vielleicht sogar dazu geführt hätten, dass dein Betreuer dir deine Arbeit zurückschmeißt

Argumentationsfehler und schwammige Aussagen kannst du also noch nachträglich beheben und schärfen, um einen möglichst guten Inhalt abzuliefern.

3. Die einzig angemessene Stilschicht für deine Arbeit

„Es liegt mir auf der Zunge, nur das Wort fällt mir nicht ein …“. Wusstest du, dass wir im Durchschnitt einmal pro Woche dieses „Zungenspitzen“-Phänomen (tip-of-the-tongue-phenomenon) erleben, vor dem sich viele besonders vor Referaten fürchten? Obwohl wir eine bestimmte Bedeutung im Kopf haben, will uns das entsprechende Wort dazu einfach nicht einfallen, damit wir bei der Präsentation unseres Themas re…re…reüssieren können.

Ganz analog tritt dieses Problem auch für viele Studierende beim Schreiben der Bachelor- oder Masterarbeit auf: Sie haben sich gründlich eingelesen, kennen ihr Thema sehr gut und sehen auch klar den nächsten Schritt in ihrer Argumentation vor sich. Aber das rechte Wort – tja, das will sich einfach nicht einstellen.

Notdürftig greifen manche dann zu Ausdrücken und Formulierungen, die in Zeitungsartikeln oder Dreigroschenromanen vielleicht gang und gäbe sind, dem Sprachniveau einer wissenschaftlichen Arbeit hingegen zuwiderlaufen.

Das ist das Problem: Grammatisch sind sie korrekt, sie drücken auch den Inhalt aus, aber dennoch passen sie nicht. Beim professionellen Korrekturlesen bin ich schon auf die haarsträubendsten Fälle von solchen Stilbrüchen gestoßen. Von saloppen Wendungen wie „mir nichts dir nichts“ bis hin zur Rede von „prima Untersuchungen“, die ein zitierter Autor durchgeführt haben soll.

Ausdrücke wie „prima“ und „mir nichts dir nichts“ zählen zu einer der berüchtigten Todsünden beim wissenschaftlichen Schreiben. Warum? Weil sie aus der falschen Stilschicht stammen.

Der einzig angemessene Stil für deine Arbeit kann nur der wissenschaftliche Schreibstil sein. Er ist klar, sachlich, präzise und elaboriert, ohne hochtrabend zu sein. Die Formulierungen sind manchmal komplex, mit längeren Satzkonstruktionen, aber nicht unnötig kompliziert. Und das verwendete Vokabular ist etwas, dessen nicht jeder mächtig ist.

Genauso wie ein Zeitungsartikel bspw. Ort, Zeit, Umstände und beteiligte Personen eines Ereignisses nennen sowie mit Schlag- und Kopfzeilen arbeiten muss, musst du beim Schreiben akademischer Arbeiten diese Stilregeln beachten. Beim Lektorat einer Bachelorarbeit ist es besonders leicht, die entsprechenden Stellen zu finden, da sie wie ein pinker Strich auf einem Renaissance-Gemälde einfach nicht ins Bild passen.

Kleines Rätsel für dich: Welcher der folgenden beiden Beispielsätze entspricht nicht dem wissenschaftlichen Schreibstil? Und was genau würdest du selbst als unangemessen anstreichen? Es handelt sich um eine Einleitung aus einer Bachelorarbeit, die in Wirtschafts- und Steuerrecht verfasst wurde:

Beispiel 1: 

„Aufgrund der fortschreitenden Veränderungen in der globalen Wirtschaft beruht die Unternehmensbesteuerung immer stärker auf grenzüberschreitenden Sachverhalten, da die internationale Verflechtung in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen ist.“

Beispiel 2: 

„Ziel der Arbeit ist es, sich die Möglichkeiten der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit vor dem Hintergrund des internationalen Informationsaustausches anzuschauen und insbesondere die grenzüberschreitende gemeinsame Betriebsprüfung auf ihren Beitrag zur internationalen Unternehmensbesteuerung hin zu evaluieren.“

Einfach, oder nicht? Die Auflösung mit alternativem Formulierungsvorschlag erwartet dich am Ende dieses Artikels. 😉

4. Was ein Betreuer einer Studentin mit inhaltlich sauberer Arbeit empfohlen hat

Schließlich und endlich ist das Lektorat deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit kein unnötiges Geldausgeben. Es ist eine Investition, und diese belohnt dich mit einer besseren Note. Selbst wenn sich deine Beurteilung dadurch nur um einen einzigen Grad verbessert, hat es sich bereits bezahlt gemacht, einmal tiefer in deine Geldbörse zu greifen. Und das auch, wenn du glaubst, eine inhaltlich einwandfreie Arbeit geschrieben zu haben.

Ich spreche aus Erfahrung: Hier ein originaler Auszug aus einer E-Mail an eine Studentin der Bildungswissenschaft, deren Masterarbeit ich einmal lektoriert habe. Ihr Betreuer sprach ihr aus guten Gründen folgende Empfehlung aus:

„Eine Sache würde ich Ihnen ganz dringend empfehlen, weil es sich wahrscheinlich wirklich auf die Benotung auswirken wird: Lassen Sie die Arbeit, wenn sie fertig ist, professionell lektorieren. Es sind an sehr vielen Stellen immer wieder sehr ungeschickte und v.a. umgangssprachliche Formulierungen enthalten. Es wäre blöd, wenn Sie deswegen, weil Sie wirklich sauber und ordentlich gearbeitet haben, eine schlechtere Note bekommen würden. Ohne dass ich darauf jetzt eine Gewähr geben kann, würde ich aber annehmen, dass die Frage, ob Befriedigend oder Gut, von der sprachlichen Ausführung abhängen wird.“

Vor allem, wenn dein Betreuer als besonders kritisch und pingelig verschrien ist, muss nicht lange überlegt werden, bevor du am Ende deines Studiums ein professionelles Lektorat für deine Arbeit beanspruchst. Der Aufwand steht auch in keinem Verhältnis zu der Alternative, selbst alles korrigieren zu müssen und am Ende vielleicht doch noch Fehler zu finden, die ein Zweiter gleich auf Anhieb bei dir entdeckt hätte.

Nichts ist schöner, als nach all der Zeit eine Arbeit in den Händen zu halten, die ebenso sauber geschrieben wie sie gebunden ist.

Wie aber findest du einen professionellen Lektor, dem du ruhigen Gewissens deine Arbeit anvertrauen kannst? Wie kommst du zu jemanden, der schon viele wissenschaftliche (Abschluss-)Arbeiten korrigiert hat und echte Qualität abliefert? Der dir zuverlässig vor deinem Abgabetermin das Lektorat deiner Arbeit zurücksendet, sodass du keine bösen Überraschungen erlebst, sondern genau das bekommst, was du bestellst?

Ein sicheres Anzeichen dafür sind immer Referenzen, bspw. über Bewertungsportale. Auch ich lese mir so wie viele andere z.B. auf Amazon oder Google oft Rezensionen durch, um einen Eindruck zu bekommen, welche Erfahrungen andere mit einem bestimmten Produkt oder einem Service gemacht haben.

Anbei findest du drei Rezensionen von Studentinnen, die das Lektorat von Studieren mit Grips in Anspruch genommen haben (sie sind einsehbar über den Google-Review-Button, der über meiner Webseite schwebt).

Wenn du also möchtest, dass ich auch deine wissenschaftliche (Abschluss-)Arbeit gründlich korrigiere und sie sprachlich so gut wie möglich in Form bringe, dann klicke jetzt einfach auf diesen Link.

Auf der entsprechenden Seite findest du alle Informationen zum Lektorat (Leistungsumfang, Ablauf und Preise) kurz für dich zusammengefasst. Fülle dort ganz unten das Kontaktformular aus, und ich werde mich bei dir mit einem konkreten Angebot melden.

(Auflösung des Rätsels unter Punkt 3: Der zweite Beispielsatz enthält einen stilistischen Fehler: „sich (die Möglichkeiten) anschauen“. Besser wäre anstelle dieses umgangssprachlichen Ausdrucks: „(die Möglichkeiten) analysieren/untersuchen/beleuchten“.)

Quelle: http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/betriebsblindheit/betriebsblindheit.htm

Quelle: https://www.welt.de/print-welt/article546956/Das-Zungenspitzenphaenomen.html

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Bachelorarbeit zurückgeschmissen – und was jetzt?! Ein Notfallplan für den Super-GAU beim Schreiben

Was tun, wenn dein Professor dir deine Bachelorarbeit zurückschmeißt? Wie kämpfst du dich sicher durch die schwerste Krise, in die du beim Schreiben hineinschlittern kannst? Mit diesem Notfallplan bewahrst du die Nerven – und bestehst den vielleicht härtesten Test deines Studiums.

In regelmäßigen Abständen erlebe ich sie wieder: in Tränen aufgelöste Studierende. Mit einem Text, der mit Kommentaren und Korrekturvorschlägen überfrachtet ist. Und dem kalten Feedback eines Betreuers, das die Hoffnung auf ein baldiges Ende zerstört.

Ja, es ist frustrierend: Du schreibst wochen- oder monatelang an einer Arbeit und hoffst auf eine gute Note. Erleichtert sendest du einen Text ab, von dem du dich innerlich schon verabschiedet hast. Endlich wieder mehr Freizeit – aus der Kampf gegen das unbeschriebene Blatt.

Und dann taucht in deinem Posteingang eine E-Mail mit einer Antwort auf, die du so nicht erwartet hättest. Ganz und gar nicht.

Deine Bachelorarbeit wieder zurückgeschmissen zu bekommen ist wohl der Größte Anzunehmende Unfall beim Schreiben – ein „Super-GAU“ eben.

Doch gerade wenn die Sehnsucht nach dem wohlverdienten Diplom enttäuscht zu werden droht, solltest du einen kühlen Kopf bewahren. Die folgenden 4 bewährten Schritte können dir helfen, diese größte aller Schreibkrisen dennoch zu meistern.

Schritt 1: Was du NICHT tun solltest

Auf keinen Fall solltest du jetzt schmollen und dich vor der meist konstruktiven Kritik deines Betreuers verschließen. Das klingt natürlich leichter dahingeschrieben als in der Praxis gelebt. Aber vor allem wenn dein Plan daneben zu gehen droht, können dich wenige Minuten der ruhigen Überlegung und tiefes Durchatmen vor dem Scheitern bewahren.

Glaube mir: Du kannst und solltest diesen Schlag, so gut es eben geht, einfach wegstecken.

Akzeptiere, dass du dich eine weitere Runde durch den Hexenkessel des Schreibens deiner Bachelor- oder Masterarbeit kämpfen musst. Sobald das Kanonenfeuer der Kritik verraucht ist, kannst du deine Mission noch erfolgreich zu Ende bringen. Wenn du das schaffst, bist du schon weiter als viele andere, die in deinem Dilemma einfach die Nerven wegschmeißen.

Die schlechte Leistung, die du mit deiner Bachelorarbeit erbracht hast, hat auch nichts mit dir als Person zu tun. Im Mittelpunkt steht dein Text!

Viele nehmen einen Fehlgriff, den sie gemacht haben, leider gleich persönlich – sei es in der Arbeit oder im Studium. Sie beziehen eine unglückliche Note oder die mangelhafte Beurteilung einer erbrachten Leistung auf sich selbst: „Ich kann wohl einfach nicht wissenschaftlich schreiben!“, lautet ihr vorschnelles Resümee.

Doch selbst wenn einige sofort protestieren möchten bei dieser Behauptung – ich sage: Jeder, der in der Schule einen halbwegs anständigen Aufsatz abgeben konnte, der kann am Ende auch eine zufriedenstellende Arbeit einreichen.

„Aber ich war noch nie gut im Schreiben!“

In meinem Video über die 7 Todsünden beim wissenschaftlichen Schreiben habe ich es schon einmal erklärt: Ein Zeitungsartikel z.B. hat immer eine Schlagzeile und ist ein – im Idealfall – sachlich verfasster Bericht. Er beschreibt das Wer, Was, Wann und Wo von ausgewählten Ereignissen. Du wärest wahrscheinlich überrascht, würde der Wetterbericht in Versform von Sonnenschein und Wolken erzählen.

Jeder, der einige Kriterien beachtet, kann einen sauberen wissenschaftlichen Text abgeben.

Ebenso wie jede andere Textsorte muss auch deine wissenschaftliche Abschlussarbeit bestimmten Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form genügen.

Wenn die Kriterien erfüllt sind, ist alles in Ordnung. Dein Betreuer kann schon den Termin für die Präsentation mit dir vereinbaren. Wenn nicht, musst du eben nachbessern. Achte darauf, die Maßstäbe zu erfüllen – und es sind nicht so viele, wie du meinst! – und dein Diplom ist dir gesichert.   

Schritt 2: Das Gespräch mit deinem Betreuer

Sobald du dich einmal gefangen hast, suche das Gespräch mit deinem Betreuer. Vereinbare einen Termin in der Sprechstunde mit ihm. Es ist wichtig, dass du persönlich erscheinst. Gib ihm deine ehrliche Bereitschaft zu verstehen, dich nochmals zum Schreiben hinzusetzen!

Normalerweise bist du in den Augen deines Betreuers keine bloße Matrikelnummer, die ihm nur lästige Arbeit beschert. Er hat keinen Vorteil davon, dich eiskalt durchfallen zu lassen. Er wird versuchen, dir entgegenzukommen und dich sachlich auf die Punkte hinzuweisen, die du an deinem Text verbessern solltest.

Daher suche das Gespräch von Mensch zu Mensch mit ihm! Selbst wenn er dir per E-Mail ein ausführliches Feedback gesendet hat, schadet es nicht, ihn dennoch in seinem Büro zu besuchen, wenn es geht.

Mache dir Notizen während des Feedbackgesprächs! Und frage genau nach, falls du etwas nicht verstehst. Denn oft können wir nicht davon ausgehen, dass zwei verschiedene Personen mit demselben Wort auch dasselbe meinen.

Eine Professorin hat einmal am Text einer Studentin, die ich später in einem Schreibcoaching betreut habe, Folgendes kritisiert: „Ich denke, Sie müssen schärfer schreiben.“

Wüsstest du, was sie wohl mit „schärfer“ gemeint hat?

Damit kann alles Mögliche gemeint sein! Ich war der Meinung, sie wollte damit sagen, die Studentin solle kritischer schreiben. Nachdem sie auf meinen Vorschlag hin noch einmal nachgefragt hatte, kam die Auflösung: Mit „schärfer“ meinte die Professorin, sie solle stärker ins Detail gehen und sich nicht mit Allgemeinheiten aufhalten. 

Also besser zweimal nachfragen!

Schritt 3: Checkliste durchgehen

Du hast den ersten Schock überwunden und das klärende Gespräch mit deinem Betreuer hinter dich gebracht. Mit einer Tasse Kaffee oder Tee hast du dich hinter die Tastatur geklemmt, um dessen Feedback einzuarbeiten.

Neben den Korrekturvorschlägen solltest du jedoch auch eine Checkliste haben, die du beim Nachbessern systematisch durchgehen kannst. Denk daran: In deiner Bachelorarbeit darf nichts fehlen, was in einer Bachelorarbeit nicht fehlen darf.

In deiner Bachelorarbeit darf nichts fehlen, was in einer Bachelorarbeit nicht fehlen darf.

Die 3 wichtigsten Kriterien, die dein Professor oder deine Professorin bei der Beurteilung an deine Arbeit anlegt, sind Inhalt, Sprache und Form. Dies habe ich eingehend in meinem Buch „Wissenschaftliche Arbeiten endlich fertigschreiben“ auseinandergesetzt. Beantworte dir also unter allen Umständen folgende Fragen:

INHALTLICH:

  • Hast du deiner Untersuchung eine geeignete Forschungsfrage vorangestellt, die offen und präzise formuliert ist und eine bestehende Forschungslücke behandelt? Ist diese Frage auch explizit ausgewiesen in deiner Einleitung (bspw. durch Fettdruck oder Einrückung vom Seitenrand) und nötigenfalls in logisch abgeleitete Subfragen unterteilt?
  • Erläuterst du in der Einleitung Problemstellung, wissenschaftliche Relevanz der Untersuchung und Methodik deiner Arbeit? Im Falle einer empirischen Arbeit: Erklärst du sowohl die Erhebungs- als auch die Auswertungsmethode und begründest deine Methodenwahl? Gibt du im letzten Abschnitt der Einleitung auch die Kapitelgliederung mit der Beschreibung des Aufbaus des Hauptteils wieder?
  • Fasst du im Fazit die gewonnenen Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortest ganz konkret die Forschungsfrage, die du eingangs gestellt hast? Gibst du einen Ausblick auf weiterführende Forschungsmöglichkeiten und reflektierst du (bei einer empirischen Arbeit) die Einschränkungen deiner wissenschaftlichen Vorgehensweise, mit der du zu den Resultaten gelangt bist?

FORMAL:

  • Ist der rote Faden gegeben, mit Überleitungen, Rückverweisen und Kapitelzusammenfassungen? (Wie du den roten Faden in deine Arbeit bekommst, erfährst du in diesem Artikel).
  • Sind die einzelnen Kapitel im Hauptteil deiner Untersuchung logisch aufeinander aufgebaut und gegliedert? Sind die Überschriften passend gewählt?
  • Hältst du deine Zitiervorgaben konsequent ein, sowohl im Text als auch im Literaturverzeichnis? Unterscheidest du zwischen direkten und indirekten Zitaten? Hast du Exkurse oder Nebenbemerkungen in den Fußnoten deiner Arbeit platziert?

SPRACHLICH:

  • Befolgst du den wissenschaftlichen Schreibstil (sachlich und wertfrei, mit hohem Informationsgehalt, argumentativ, kein Ich)?
  • Beachtest du die Vorgaben zum geschlechtergerechten Schreiben von deinem Institut oder führst du einen Genderverweis in der Einleitung an?
  • Bettest du wörtliche Zitate sinnvoll in den Textfluss ein und kommentierst diese auch?
  • Achtest du auf abwechslungsreiche Satzanfänge sowie passende Synonyme und wechselst du auf angemessene Weise zwischen dem Verbal– und Nominalstil?

Schritt 4: Warum ein Korrekturlesen nur sinnvoll ist …

Selbst wenn du dich sklavisch an die Checkliste hältst und alle Korrekturvorschläge deines Betreuers berücksichtigst: Es ist ratsam, auf Nummer Sicher zu gehen und deinen neuen Text von einem Profi Korrektur lesen zu lassen. Denn selbst die größten Deutschprofis und sogar Bestsellerautoren sind nicht vor der Gefahr der Betriebsblindheit gefeit. (Was das im Zusammenhang mit dem Schreiben bedeutet, erkläre ich dir in diesem Artikel.)

Auch wenn du dich in puncto Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung sicher fühlen solltest, ist ein Lektorat in fast allen Fällen eine gute Entscheidung. (Welche besonderen Gründe für ein Lektorat sprechen, erfährst du in diesem Artikel.) Ein professioneller Lektor kann noch zahlreiche Fehler für dich finden – und sie gleich auch ausbessern.

Mit dem Korrekturlesen steigerst du massiv die Chance, dass du dieses Mal eine Antwort von deinem Betreuer bekommst, über die du strahlen kannst. Ein Lektorat ist eine wertvolle Investition, die dir ein schlechtes Gewissen und die Aussicht auf weitere Nachtschichten über deiner Arbeit erspart.

Damit du kein unnötiges Bauchweh mehr hast und eine Bachelor- oder Masterarbeit abgeben kannst, die gründlich korrigiert und sprachlich so gut wie möglich ist, kann ich dich gerne mit einem Lektorat unterstützen. Ich habe schon über 900 Arbeiten korrigiert und zahlreichen Studierenden geholfen, die schließlich im Festsaal den glücklichsten Tag ihres Lebens feiern konnten.

Fülle jetzt einfach das Kontaktformular über diesen Link aus, wenn du meine Hilfe brauchst – ich werde mich sodann mit einem konkreten Angebot für das Lektorat deines überarbeiteten Textes bei dir melden. Damit es diesmal klappt!  

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Das Lektorat deiner Bachelorarbeit: 3 einfache Methoden zur Bekämpfung der Betriebsblindheit

Wer beim Lesen eines frisch gedruckten Textes selbst offensichtliche Fehler übersieht, leidet an der klassischen Betriebsblindheit. Sie kann bei deiner Bachelor- oder Masterarbeit den Unterschied zwischen Bestehen oder Nicht-Bestehen ausmachen. Welche drei einfachen Methoden dir helfen können, das Problem der Betriebsblindheit zu bekämpfen, erfährst du in diesem Artikel.

Kein Mensch, und sei er noch so ein großes Deutschgenie, kann von sich behaupten, absolut fehlerfrei zu schreiben. Selbst erfahrene Journalisten und Schriftsteller stoßen beim Durchlesen ihrer Werke häufig auf Fehler, über die sie nur den Kopf schütteln können. Wenn wir die Möglichkeit hätten, das Lektorat für sie zu übernehmen und einen Blick in ihre Rohfassungen zu werfen, würden wir uns genauso wundern.

Beim Schreiben deiner Bachelor- oder Masterarbeit musst du Fehler aber nicht nur tolerieren – du musst davon ausgehen, dass sie passieren werden. Und das ist auch völlig in Ordnung. Ernest Hemingway hat einmal geschrieben: „Der erste Entwurf muss nicht perfekt sein. Er muss nur geschrieben werden.“

Doch sobald du die letzten Worte deines Resümees fertiggeschrieben hast, taucht schon das nächste Problem auf dem Radar auf: Vom vielen Schreiben bist du betriebsblind geworden.

Selbst wenn du noch so aufmerksam liest, übersiehst du Fehler, die dir bei anderen sofort ins Auge springen würden. Dies habe ich auch schon bei den „4 Gründen für ein Lektorat“ und in meinem Buch „Wissenschaftliche Arbeiten endlich fertigschreiben!“ erklärt.

Die Zeit, die du zum Korrekturlesen investierst, beginnt völlig auszuufern. Ein großer Vorteil, wenn morgen schon die Abgabe ansteht. Nicht wahr?

Wie also kannst du selbst gegen das Problem der Betriebsblindheit systematisch vorgehen?

1. Aus der Ferne liest es sich leichter.

Betriebsblindheit entsteht, weil du deinem selbstgeschriebenen Text gegenüber nicht objektiv genug bist. Wenn du sichergehen willst, dass du deine Arbeit nicht umsonst korrigierst, dann ist der wichtigste Schritt, zunächst einmal Distanz zu schaffen. Und einer der einfachsten Wege, sich zu entfernen und von der eigenen Befangenheit zu lösen, führt über die Zeit.

Ja, ich spreche von dem Ratschlag, den alle schon einmal gehört haben, aber die Wenigsten befolgen:

Lass den Text, sobald du den letzten Punkt gesetzt hast, einfach eine Zeit lang ruhen.

Ich weiß, das kann dich Überwindung kosten. Zwinge dich aber dazu, das Dokument erst wieder zu öffnen, nachdem zumindest zwei oder drei Tage verstrichen sind.

Du wirst sehen: Sobald du etwas Abstand gewonnen und den Kopf frei bekommen hast, liest du deinen Text mit anderen Augen. So wie andere ihre Wutanfälle in den Griff bekommen, indem sie einfach zehn Sekunden lang durchatmen, kannst du dich von der Betriebsblindheit lösen, wenn du dir einfach ein paar Tage Pause gönnst. Deine Fehlerfindungsquote wird signifikant steigen.

Für diese Vorgehensweise musst du natürlich rechtzeitig vor deiner Deadline fertigwerden, also einen entsprechenden Puffer beim Schreiben einplanen.

Läuft dir dagegen die Zeit davon, dann hast du noch zwei andere Möglichkeiten.

2. Die Red-Pen-Methode

Das ist die Old-School-Methode, auf die Schriftsteller wie Stephen King (siehe sein autobiographisches Lehrwerk: On Writing) und andere sich eingeschworen haben.

Bei dieser Variante kannst du sofort mit der Verbesserung loslegen. Du druckst deine Arbeit einfach aus und korrigierst sie auf dem Papier.

Du wirst sehen: Es ist ein großer Unterschied, ob du deine Verbesserungen direkt in Word oder in einem anderen Programm am Computer vornimmst oder eben auf ausgedruckten Seiten. Denn wenn du deine Arbeit physisch in Händen hältst, hast du plötzlich den Eindruck, die eines anderen zu lesen.

Ein klarer Sieg gegen die Betriebsblindheit.

Der wesentliche Punkt bei dem Vorgehen ist, dass du in einem anderen Format korrigierst, als du geschrieben hast. Anders ausgedrückt: Handgeschriebene Arbeiten tippe in den Computer, um so ja keine Fehler zu übersehen. Dokumente, die am PC entstanden sind, musst du dagegen ausdrucken und klassisch analog korrigieren.

Ich nehme an, deine Bachelorarbeit ist nicht auf einem Briefkuvert entstanden … also, verwende am besten einen Rotstift, um die Fehler deutlich zu markieren. Das ist das ganze Geheimnis der Red-Pen-Methode.

Auch bei dieser Variante solltest du zeitliche Ressourcen einplanen: Schließlich musst du die Korrekturen noch ins Dokument einpflegen, vielleicht sogar zur nächsten Druckerei rennen, wenn deine Arbeit besonders lang oder die Tinte wieder einmal leer geworden ist.

Was also tun, wenn es buchstäblich kurz vor Zwölf ist?

3. Verändere die Schriftart, verändere den Text

Das klingt fast wieder zu einfach, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Es funktioniert!

Fester Bestandteil meiner Arbeitsroutine als selbstständiger Lektor für wissenschaftliche Abschlussarbeiten ist es, mir jeden Text, bevor ich ihn absende, ein zweites Mal gründlich durchzulesen. Nach der letzten Durchsicht spüre auch ich schon erste Anzeichen von Betriebsblindheit.

Aus Prinzip verändere ich dann zwar nicht die Schriftart, aber zumindest den Seitenzoom (z.B. von 100 auf 120%). So entsteht der Eindruck, als wäre plötzlich der Text ausgetauscht. Aus praktischen Gründen ist das beim professionellen Korrekturlesen einfacher.

Bei deiner eigenen Arbeit aber wechsle unbedingt die Schriftart, denn so nutzt du diesen Entfremdungseffekt maximal aus.

Wenn du also eine Arbeit in Times New Roman (12 Pkt.) verfasst hast, stelle die Schriftart Arial (12 Pkt.) oder Verdana (12 Pkt.) ein.

Wichtig ist, ein gut lesbares Format zu wählen, keine ausgefallenen Schriften wie Calibri, oder noch schlimmer, Windings. 😉 Das Ziel ist nicht, deine kryptographischen Fähigkeiten zu trainieren, sondern deinen Text optisch so weit zu verändern, dass du alle Fehler finden, ihn aber trotzdem noch gut lesen kannst.

Aber ich habe keine Zeit und möchte mich nicht mit Korrekturen herumschlagen!

Du hast weder die Zeit noch die Geduld, gegen die Betriebsblindheit ins Feld zu ziehen und deine eigene Arbeit mit Hilfe der genannten Methoden zu verbessern?

Du willst sie lieber einem erfahrenen Profi anvertrauen, der nicht nur die Rechtschreib-, Grammatik-, Zeichen- und Tippfehler korrigiert, sondern auch Stil und Ausdruck in Hochform bringt? Jemandem, der schon über 900 wissenschaftliche (Abschluss-)Arbeiten lektoriert hat?

Dann sende mir einfache eine Anfrage über das Kontaktformular, und ich werde mich mit einem konkreten Angebot für das Lektorat deiner Bachelor- oder Masterarbeit bei dir melden.

Bis dahin wünsche ich viel Spaß bei der fröhlichen Fehlersuche! 😛

Quellen: 

https://www.amazon.de/Writing-Memoir-Craft-Stephen-King/dp/1439156816/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1503684617&sr=8-1&keywords=stephen+king+on+writing

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