Was tun, wenn plötzlich die Bibliotheken geschlossen haben, du gezwungen bist, zu Hause zu schreiben und zu arbeiten, und sich die Abgabe deiner Bachelor- oder Masterarbeit zu verzögern droht?
Wie kannst du trotz Krise fokussiert und produktiv bleiben und auch im ungewohnten Home Office zum letzten Punkt des Fazits gelangen?
6 erprobte Strategien für den Notfall findest du in diesem Artikel!
Warum muss das gerade jetzt passieren?
Wir schreiben den 19. März 2020. Für viele haben die Universitäten und zum Teil auch Bibliotheken aufgrund der Regierungsbeschlüsse in den Ländern (Deutschland und Österreich) geschlossen.
Der eigene Betreuer ist nur schwer erreichbar, und sich mit anderen für die Schreibinspiration zu treffen – tja, wir wissen, dass es derzeit nicht geht …
Eigentlich hast du aber geplant, an deiner Bachelor-, Master- oder Seminararbeit zu schreiben. Oder du bist sogar schon bei den letzten Seiten angekommen und stehst kurz vor der Abgabe, die im Kalender jetzt aber nach hinten verschoben werden muss …
„Warum muss das gerade jetzt passieren?“ Antwort: Es ist nun einmal, wie es ist. Hilfreicher ist es, den Fokus in dieser Situation auf Lösungen und Optionen zu richten:
Was kannst du jetzt konkret tun, um die Zeit zu Hause nicht nur irgendwie zu „verbringen“, sondern sie optimal für dich zu nutzen? Wie kannst du trotz ungewohntem Home Office, geschlossener Bibliotheken und dem verständlichen Motivationstief dennoch weiterschreiben?
Kurz gesagt: Wie machst du das Beste aus der Situation?
Ich möchte dir in diesem kurzen Artikel aus gegebenem Anlass 6 erprobte Strategien weitergeben, die dir helfen können, beim wissenschaftlichen Schreiben zügig und mit dem richtigen Fokus voranzukommen sowie den Kurs auf den Seminar- oder Studienabschluss trotz allem erfolgreich beizubehalten.
1. News Time auf ein Minimum reduzieren!
Ja, du hast richtig gelesen:
Wenn du weiterhin produktiv schreiben und die neu gewonnene Zeit gut nutzen möchtest, dann minimiere deinen Nachrichtenkonsum!
Das Problem ist Folgendes: Wenn wir den verschiedenen News und Beiträgen zur Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ereignissen übermäßig viel Aufmerksamkeit schenken, frisst das nicht nur viel Zeit, sondern etwas mindestens ebenso Wertvolles: unsere Energie.
Wir mögen aufgrund von Lockdowns und Distance Learning alle Zeit der Welt zum Schreiben haben. Aber wenn wir uns schlapp und lustlos fühlen, sprich keine Energie haben, bringt uns das gar nichts.
Wenn wir glauben, uns ständig mit den neusten Updates versorgen und jeden nur möglichen Content zu dem Thema einsaugen zu müssen, fühlen wir uns nachher ausgelaugt. Unsere Motivation, etwas Produktives zu leisten, sinkt tiefer und tiefer. Wir sind unkonzentriert und müssen uns nicht wundern, wenn sich der Seitenzähler am Abend kein bisschen weiterbewegt hat…
„Aber ich muss mich doch informieren! Was, wenn ich dringende Infos verpasse?“ Das sollst du auch nicht. Und deshalb empfehle ich dir, dass du einen Zeitblock von maximal 30 Minuten für den News Check einplanst, wenn du up-to-date bleiben willst.
Eine halbe Stunde kannst du dir täglich Zeit nehmen (am besten abends nach getaner Schreibarbeit), um voll und ganz in die Nachrichtenwelt einzutauchen und auf dem Laufenden zu bleiben. Den Rest des Tages ignorierst du konsequent alle Nachrichten zu den Entwicklungen mit Corona.
Du wirst sehen: Allein durch diese Strategie wird dein Motivations- und Energiepegel mehr und mehr nach oben steigen.
2. In 50-Minuten-Arbeitsblöcken schreiben
Ich spreche von dem sogenannten 50-Minuten-Fokus, der auf der weltbekannten Pomodoro-Technik beruht. Sie ist DIE Geheimwaffe für das produktive Schreiben und Arbeiten. (Klicke auf den Link, um in dem entsprechenden Artikel alle Details zur Methode zu erfahren.)
Ich kann die Macht der Pomodoro-Technik aus eigener Erfahrung bestätigen, denn diese Vorgehensweise hat mir u.a. dabei geholfen, ganze Bücher in nur wenigen Monaten zwischen zwei Deckel zu bringen (z.B. „Wissenschaftliche Arbeiten endlich fertigschreiben!“, das einfache und effektive Schritt-für-Schritt-Vorgehen zur fertigen Abschlussarbeit).
Wie lässt sich die für das wissenschaftliche Schreiben abgewandelte Technik in wenigen Worten beschreiben? Im Grunde geht es dabei darum, dass du die Zeit für Quellenrecherchen, Lektüre und das Verfassen der Arbeit in 50-Minuten-Blöcke unterteilst – mit je zehn Minuten Pause dazwischen.
Diese Arbeits- und Pausenintervalle stoppst du mit einem Countdown-Timer (erhältlich als kostenlose Smartphone oder Desktop Apps, z.B.: Brain Focus oder Focus To-Do).
Dieser 50-Minuten-Fokus mit Hilfe von Pomodoros (den jeweiligen Zeitintervallen für Arbeit und Pausen) hat einige wertvolle Vorteile.
Die zwei größten Vorzüge für das Home Office sind meiner Meinung nach, dass du dich dadurch 1. besser konzentrieren kannst und 2. eine nützliche Struktur in einen Alltag bringst, dessen Minuten und Stunden wegen fehlender Termine und fixer Zeitvorgaben einem oft zwischen den Fingern zerrinnen.
Probiere die Technik einfach aus: Viele berichten sogar, dass sie sich dabei zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich produktiv gefühlt haben.
3. Elektronische Datenbanken und Fernleihmöglichkeiten nutzen
Ich denke, das versteht sich von selbst. Nur weil deine Bibliothek geschlossen hat, bedeutet das nicht, dass die Recherche der relevanten Forschungs- und Quellenliteratur für deine Arbeit bis auf Weiteres warten muss.
In folgenden Datenbanken kannst du fündig werden:
- KVK (Karlsruher virtueller Katalog) – dort findest du viele Quellen auch als E-Books, zudem kannst du alle Bibliotheksnetzwerke Deutschlands damit durchsuchen lassen.
- Der Online-Zeitschriften-Zugang des Springer Verlags, wo du vor allem neueste wissenschaftliche Artikel zu deinem Fachgebiet einsehen kannst: https://www.springer.com/medicine/medicine+journals/registration+online+access?SGWID=1-40257-0-0-0
- Google Scholar, die Google-Suchmaschine für die allgemeine Literaturrecherche wissenschaftlicher Dokumente, auch in Form von kostenlosen Dokumenten aus dem freien Internet: https://scholar.google.com/
- Die Webseite deiner jeweiligen Haupt- bzw. Fachbereichsbibliothek: Viele gedruckte Werke sind in der Suchmaschine deiner Haupt- bzw. Fachbereichsbibliothek auch schon in elektronischer Form als PDF-Download oder dergleichen verfügbar. Es zahlt sich aus, hier mehr Zeit in die Recherche zu investieren!
4. Den alten Trick mit der Liste anwenden
Wusstest du, dass kein Mensch es schaffen kann noch jemals schaffen wird, eine Masterarbeit zu schreiben? Oder auch nur eine Seminararbeit?
Das liegt daran, dass To-Dos in unserem Kalender wie „Abschlussarbeit schreiben“ in Wahrheit keine Aufgaben im eigentlichen Sinne sind. Sie sind Projekte. Und als solche bestehen sie aus vielen kleinen Teilaufgaben, die wir in einer bestimmten Reihenfolge erledigen müssen, bis wir auf „Senden“ klicken und unseren Betreuer mit unserem vollendeten Werk beglücken können.
Daher ist und bleibt eine der effektivsten Strategien diese: das Schreiben deiner wissenschaftlichen Arbeit in einzelne, überschaubare Aufgaben zu zerlegen. Was ist der erste konkrete Schritt? Was der zweite, dritte und vierte?
Achte besonders darauf, immer den nächsten konkret sichtbaren und definierbaren Schritt festzulegen und die Aufgabe auch so zu formulieren, dass du sie wirklich erledigen kannst: Statt einer vagen „Recherche“ nimmst du dir also besser ganz konkret vor, „Die zwei bis drei wichtigsten Werke für das erste Kapitel (zu) recherchieren“.
5. Die Kraft der kleinen Schritte nutzen
Es ist besser, wenn du den Weg zu deiner fertigen Abschlussarbeit in kleineren Schritten gehst, dafür aber möglichst konstant.
Gerade jetzt haben die wenigsten die Energie und den Fokus, große Kraftanstrengungen – die wir meistens auch nicht lange durchstehen können – zu unternehmen und mehrere Ganztagsschichten für das Schreiben hinzulegen.
Das ist auch gar nicht notwendig. Denn wenn du bspw. jeden Tag nur eine Seite schreibst, dann hast du in einem Monat schon den Erstentwurf für deine Bachelorarbeit fertig.
So sammelst du kleine Erfolgserlebnisse, die nicht zu unterschätzen sind! Diese Mini-Siege belohnen dich nämlich mit positiven Dopaminschüben im Gehirn und mit wachsender Motivation. Dopamin ist das Hormon, das den angenehmen Belohnungseffekt auslöst und uns auch das „Ich-will-das-unbedingt-haben“-Gefühl vermittelt.
Es löst u.a. die typische Empfindung aus, etwas geschafft zu haben, was sich für uns immer gut anfühlt. Auch wenn es nur der Abwasch war, den wir erledigt haben, oder ein kleines Seitenpensum. Tatsächlich fühlt es sich einfach wahnsinnig gut an, tagtäglich solche kleinen Erfolge zu erzielen!
Der Trick besteht darin, dass du innerlich deine Messlatte nicht weiter hochsetzt, sondern sie dort belässt, wo sie ist.
Eine Seite ist ein Erfolg – Punkt.
Wenn du danach noch weiterschreiben willst – nur zu! Aber es ist kein Muss.
Auf diese Weise stellst du sicher, dass du Ziele anstrebst, die du einfach nicht verfehlen kannst. Und so ständig das Gefühl hast erfolgreich zu sein.
Außerdem kann es sogar sein, dass du regelmäßig Lust bekommst, das festgelegte Mindestpensum von einer Seite zu überschreiten.
Doch egal, ob du nun mehr schreibst als geplant oder nicht: Du kannst und wirst trotzdem mit dir zufrieden sein, wenn du nach der erledigten Aufgabe einfach blau machen willst.
6. Belohnen, belohnen, belohnen!
Jawohl, nimm dir jetzt mehr Zeit für dich selbst!
Gehe allein oder mit deinen WG-Kollegen spazieren. Tanke deinen Sonnenspeicher auf, der Frühling lächelt uns draußen vor der Tür schon zu. Ich war heute eine Stunde spazieren, und ich muss sagen, es war herrlich! Gerade ausreichend Bewegung ist für uns, die wir so viel sitzen, ein Muss.
Produktiv können wir nur dann wirklich sein, wenn es uns auch gut geht und wir achtsam unsere Bedürfnisse nach Bewegung und Abwechslung, nach Spaß und Unterhaltung berücksichtigen und sie trotz ehrgeiziger Ziele und Projekte nicht zu kurz kommen lassen.
Solange du dein kleines Mindestpensum von einer Seite erfüllt hast, kannst du ohne schlechtes Gewissen genießen.
Solange du kleine Schritte setzt, kommst du auch in schwierigeren Zeiten voran.
Nicht vergessen: Die Schildkröte hat das Rennen gewonnen – der Hase nicht.
P.S.: Wenn du am Schluss eine Arbeit abgeben möchtest, die gründlich korrigiert und sprachlich so gut wie möglich ist, kann ich gerne das Lektorat für dich übernehmen.
Ich bringe dabei Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und Tippfehler für dich in Form und optimiere auch den sprachlichen Ausdruck bzw. den wissenschaftlichen Schreibstil deiner Arbeit.
Dadurch helfe ich dir dabei, die Chance zu steigern, dein Seminar oder dein Studium erfolgreich abzuschließen.
Du kannst dabei auf meine Erfahrung aus über 900 korrigierten (Abschluss-)Arbeiten zurückgreifen und dich darauf verlassen, dass du dein Lektorat verlässlich vor deinem Abgabetermin wieder zurückbekommst. Hier der Link mit allen Infos zum Lektorat und der Möglichkeit, noch heute mit mir Kontakt aufzunehmen.